Heiner
Bauschert > Über den Künstler
Er ist in seiner Kunst von Anfang an der Würde des Sichtbaren verpflichtet. Die abstrakte Malerei läßt ihn kalt. Dies hängt mit seinem Studium in Karlsruhe zusammen, wo der 1928 in Tübingen geborene Karl Hubbuch und Wilhelm Schnarrenberger als Lehrer hatte, beide Realisten verschiedener Prägung, der erste von der Linie kommend, der andere um die Nuancierung der Farbe innerhalb der Gestaltung des Gegenständlichen bemüht. Beide waren für Heiner Bauschert, wie er mir selbst einmal sagte, sehr wichtig. Gelegentlich ging der damalige Kunststudent auch zur Korrektur zu Erich Heckel, dessen Nachfolger später Grieshaber wurde. Heckel war indessen längst vom Holzschnitt zum Litho übergegangen, wogegen Bauschert damals genau den umgekehrten Weg beschritt. Mit der "Zerlegung" der Malerei in die härteren Farbformen des Holzschnitts begann der Weg des jungen Künstlers in die eigene Bildwirklichkeit. Nach Tübingen zurückgekehrt, war Grieshaber auf der Achalm fast hautnah anwesend, und er war ein Magnet, dem Bauschert aber schnell entkam, weil er die Inhalte seiner Holzschnitte dort fand, wo er Leben und Wirklichkeit als unbeschädigt empfand: bei den stillen Dingen, etwa in der Landschaft der Alb, bei einfachen Menschen, in Blumen und Bäumen, die er radikal vereinfacht, in sich duckenden Bauernhäusern, aber auch in Tübinger Architekturen. Er kämpft um die Eigenwertigkeit der Farbe in der Graphik und schließlich um den Zusammenklang von Form, Farbe und Struktur des Holzes. In den Graden seiner Abstraktion ist er schwankend. Die Motivation für seine differenzierte Farbgebung bleibt immer der Gegenstand. Mit seinem Werk, das über vierhundert Holzschnitte umfaßt, gehört Bauschert zu den bedeutenden schwäbischen Künstlern. Gegen den schnellen Verschleiß der Dinge und Menschen setzt er seine in ihren Grundzügen immer optimistische Arbeit: eine Kunst aus dem Leben für das Leben. Günther Wirth http://www.galerie-bayer-bietigheim.de
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